Ein Problem für den zuständigen Fachmann im Bereich der Instandhaltung und Modernisierung der Wohnungswirtschaft.
Ein Streitfall, bei dem immer häufiger Mieterschutz, Rechtsbeistand, Gutachter und Gericht eingeschaltet werden.
Ein
Streitfall und ein Problem, früher kaum bekannt aber nach der
Verteuerung der Heizenergie und dem Einbau dichter Fenster hochaktuell
und nahezu überall anzutreffen.
Obwohl es auf dem Gebiet der
Grundlagen von Mathematik und Physik so gut wie nie Rechtsstreitigkeiten
und Grundsatzurteile gibt, ist dies auf dem Gebiet der Bauphysik ganz
anders. Es scheint, als ob physikali- sche Zusammenhänge und
Gesetzmäßigkeiten, in diesem Bereich der Physik keine Gültigkeit hätten.
Es
scheint, als ob persönliche Emotionen, gesellschaftspolitische
Ansichten oder emsig fabrizierte Gesetze und Urteile in der Lage wären,
sich über den untrennbaren Zusammenhang von Ursachen und Wirkung
hinwegzusetzen.
Wie anders ist es zu erklären, daß bei der
Beurteilung von Feuchtigkeits- erscheinungen an Decken oder Wänden in
Wohnungen, irrationale Begriffe wie “der wirtschaftlich Schwächere”, der
ein “Recht auf eine trockene Wohnung” hat, eingeführt werden? Wenn doch
diejenigen, die solche Sprüche gedankenlos daherreden, wenigstens
vormachen könnten, wie man eine feuchte Wohnung trocken bekommt, (gerade
dann, wenn die Feuchtigkeit von innen kommt).
Und
welcher zuständige Fachmann im Wohnungsunternehmen wüßte nicht ein Lied
davon zu singen, welche Reaktionen ihn erwarten, wenn er einer Hausfrau
zu erklären versucht, daß die Stockflecken durch unzureichende Lüftung
entstanden sind!
Er kann noch so viele Beispiele und Argumente
anführen, er kann sich den Mund fusselig reden, man glaubt ihm nicht.
Denn was nützen ihm Kenntnisse über physikalische Zusammenhänge, wenn
sie im widerspruch zu der gerade aktuellen Presse- und Fernsehmeinung
über Energieeinsparung stehen!
Für den Betroffenen einer Miet-
oder Eigentumswohnung ist es ganz klar, daß die Feuchtigkeit, (oft im
Schlafzimmer oder Kinderzimmer) von außen kommt, durch die undichte
Fassade. Und dies kann man ihm auch nicht verübeln.
Zunächst
einmal ist es durchaus möglich, daß Feuchtigkeit von außen durchschlägt.
In jedem Fall kann man aber schon optisch, anhand von Ablaufringen oder
aber durch Messung mit dem Baustoff-Feuchtemesser, die Schadstelle
orten und den Schaden beheben. Zum anderen, sind Begriffe wie relative
Luftfeuchte und Taupunkt, für den Normalbürger sicherlich böhmische
Dörfer. Aber gerade dann, und das ist Überwiegend der Fall, wenn die
Ursache der Feuchtigkeit auf falsches Heizungs- und Lüftungsverhalten
zurückzuführen ist, sind die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und der
Taupunkt der Zimmerluft entscheidend dafür, ob es zur Kondensation der
Luft kommt oder nicht.
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